VdH Zwingenberg, Alsbach und Umgebung e.V.
Fährte

Fährte

faehrte 1Hier werden alle Schritte erklären, die man benötigt, um einen Hund in der Fährtensuche auszubilden.

Es ist völlig egal welche Art Hund Sie zuhause haben, denn bei der Nasenarbeit hat sogar der kleinste Hund bessere Chancen als ein Mensch…

Voraussetzung ist natürlich man übt auch fleißig. 2-3 mal die Woche sollte man schon zum Fährten gehen, wenn man Erfolge sehen will. Das Alter des Hundes spielt hier nur eine kleine Rolle. Mit 8 Wochen können Welpen schon eine Anfängerfährte suchen. Genauso kann ein 4 Jahre alter Hund noch lernen zu suchen.

Bei der hier beschriebenen Art der Fährtenarbeit handelt es sich um Hunde, die mit tiefer Nase die Bodenverletzungen absuchen und so ganz genau anzeigen wo Personen gelaufen sind und was auf diesem Weg verloren wurde. Es gibt auch noch andere Arten der Spurensuche wie z.B. das Stöbern der Jagdhunde, hier sucht der Hund mit hoher Nase nach dem Individualgeruch der Beute.

Während man bei der Stöbersuche einen Hund mit Passion braucht (so nennen Jäger einen Hund mit viel Drang zur Jagd), kann man bei der hier beschriebenen Fährtensuche wenig mit dieser Passion anfangen, da der Hund die Fährte ohne Unterbrechung ausarbeiten soll auch wenn Wild aufspringt oder seine Fährte kreuzt.

Um den Hund zum suchen zu motivieren, kann man verschiedene Triebe ausnützen, z.B. den Meutetrieb (Rudel), Spieltrieb (Ball) und den Selbsterhaltungstrieb (Hunger).

In der Anleitung wird mit dem Selbsterhaltungstrieb gearbeitet, weil er meiner Meinung nach der Beste ist um einen Hund in der Suche zu motivieren. Er ist leicht aktivierbar indem man den Hund hungrig werden lässt und genauso leicht wird er belohnt, indem der Hund Futter auf der Fährte findet. Hier ist es auch nicht nötig oder für manche Hunde sogar störend, wenn man den Hund zusätzlich beim suchen lobt, denn sein Ziel ist ja das Futter das er findet zu fressen.

Der Hund sollte als erstes gelernt haben auf das Kommando “such” die Nase auf den Boden zu tun und nach Futter zu suchen. Das übt man ganz einfach daheim indem man kleine Leckerlies auf den Boden wirft und das “such” Kommando gibt. Beginnt der Hund zu suchen wirft man schnell in die andere Richtung ein weiteres Leckerli , lobt ihn kurz wenn er das eine gefunden hat um ihn gleich mit dem “such” in die andere Richtung zu schicken. Das ganze 5- 6 mal hintereinander an 3 Tagen und er wird wissen was man meint.

Was wird benötigt?

  • Einen gesunden, hungrigen Hund. Je nach Charakter des Hundes reichen da schon einige Minuten ohne Futter andere sollten eine ganze Mahlzeit vorher auslassen.
  • Einen Stock oder ein Metallschild zum Markieren des Fährtenanfanges
  • Ca. 30 kleine Stückchen leckerste Hundewurst oder andere besondere Leckerbissen, die der Hund ohne großes Zerbeissen schlucken kann und ab sofort nur noch auf der Fährte bekommt (Wichtig! Vorher austesten, ob der Hund das Leckerli wirklich mag)
  • Eine Leine die mind. 2 m lang ist. Ein fertiger Fährtenhund sucht an der 10 m Leine die kann man eigentlich gleich verwenden, nur am Anfang hält man sie kurz.
  • Ein geeignetes Gelände

Wenn beide Anfänger sind, also Hund und Hundeführer, ist es von Vorteil, wenn die ersten Fährten im Acker gesucht werden , kann der Hundeführer die Tritte besser sehen. Außerdem darf kein Kunstdünger oder Mist auf dem Gelände sein.

Ein Fährtengeschirr ist nicht zwingend nötig, ein Halsband reicht auch. Die Leine sollte dann vom Halsband ausgehend, zwischen den Füßen durchgezogen werden.

Bei den ersten Fährten ist darauf zu achten, das die Fährte immer in Windrichtung gelegt wird, nie gegen den Wind. Sucht man anfangs zu oft gegen den Wind wird der Hund mit hoher Nase suchen und evtl. später Schwierigkeiten bekommen die Fährte korrekt abzusuchen.

Ist die Richtung klar, in die man gehen möchte, steckt man die Anfangsmarkierung (Schild o.ä.) in den Boden und tritt ein wenig auf der Stelle. Auf dem ausgetretenen Stück verteilt man 3-4 Stückchen Wurst dann geht man geradeaus los.

Beim Welpen, Junghund oder auch erwachsenen Neuanfängern beginnt man mit ca. 10 bis 15 Tritten. In jeden Tritt wird ein Stückchen Wurst gelegt. Am Ende der Fährte legt man ein Häufchen Futter in den letzten Schritt und geht noch einige Schritte geradeaus ohne Futter in die Tritte zu legen. Danach geht man mit größerem Abstand zur frisch gelegten Fährte, zurück zum Auto.

Jetzt sollte die Fährte mind. 20 min liegen bleiben. Solange braucht die fährtentypische Geruchsentwicklung. Zertretene Pflanzen locken Kleinstlebewesen an die mit der Zersetzung beginnen, aufgerissenes Erdreich beginnt mit Verdunstung von Wasser und vieles andere mehr.

Unmittelbar vor der Sucharbeit sollte immer eine Art Zeichen erfolgen, um den Hund auf das bevorstehende vorzubereiten. Das heißt mit dem Hund ein Stück gehen und darauf achten das er sein Geschäft verrichten kann. Aber auch hier gilt: keine Stundenlangen Märsche wenn der Hund danach noch etwas leisten soll!

Dann bspw. Ablegen mit der Fährtenleine und dem Fährtengeschirr neben dem Hund. Auch das anlegen des Geschirrs oder der Leine kann als Ritual genommen werden. Wichtig ist nur das es IMMER in der gleichen Art erfolgt.

Der Hund wird an der kurzen Leine bis an das Absatzschild geführt.

Auf das Kommando “Such” gibt man dem Hund etwas mehr Leine und er kann mit der Fährtenarbeit beginnen. Am Absatz sollte der Hund einige Sekunden intensiv die Tritte aussuchen und die Richtung überprüfen in die die Fährte geht. Dann jedoch sollte er eine Art Takt entwickeln, in dem er von Tritt zu Tritt pendelt und langsam kontinuierlich vorwärts geht.

Der Hund muss kurz geführt werden und der Hundeführer muss acht geben, das auch wirklich jeder Fußtritt ausgesucht wird, das heißt das jedes Futterbröckchen aufgenommen wird. Mit dem Aufnehmen des Futters nimmt der Hund auch den Fährtengeruch auf und lernt so was er eigentlich suchen soll.

Mit der Zeit und der Routine des Hundes wird die Fährte länger gestaltet. Wenn mind. 200 Tritte mit Futter fehlerfrei gesucht werden wird das Futter langsam abgebaut.

Ablenkung während der Arbeit kann von Anfang an dabei sein. Zuerst mit etwas grösserem Abstand konnen Personen mitlaufen. Später auch mal 1-2 m vor dem Hund die Fährte zu kreuzen ist eine gute Übung, wenn der Hund überprüft werden soll, ob er sich auf die zu suchende Fährte konzentriert. Es mag schwer klingen, aber eigentlich haben Hunde, die konzentriert suchen, kein Problem damit.

Hat der Hund einmal Begriffen, um was es geht, und sucht er eine Gerade von 50 Tritten fehlerfrei, kann mit Winkeln begonnen werden. Im Normalfall sind sie 90°, aber beim Üben können sie auch mal überspitzt sein. Anfangs sollten die Winkel in jedem Tritt mit Futter bestückt sein. Später – je nach Hund – das Futter abbauen.

Sind Winkel auch kein Problem mehr, können die ersten Gegenstände eingebaut werden.

Zuerst lernt der Hund außerhalb der Fährte in welcher Art er einen Gegenstand anzeigen soll. Ob im sitzen, liegen oder apportierend, das hängt vom Hundeführer und vom Hund ab. Dann wird der Gegenstand auf die Fährte gelegt und wenn der Hund ihn verweist wird kräftig gelobt und er bekommt Hundewurst auf dem Gegenstand “serviert”.

Am Ende der Fährte ist wieder ein Spaziergang zum Entspannen von Nöten, denn die Nasenarbeit ist eines der anstrengensten Gebiete in der Hundeausbildung.

Fährtenfacts:

Eine konzentriert ausgearbeitete Fährte erhöht die Körpertemperatur des Hundes um 1-2°.

Der Mensch besitzt ca. 5 Mio. Riechzellen, der Hund 220 Mio. (Faktor 44). Der Geruchsinn ist aber nicht nur 44 mal besser sondern mind. 100 Mio. mal besser, weil beim Hund jede Riechzelle Einzeln ans Gehirn sendet (beim Mensch wird es gebündelt).

Der Hund erkennt an eine Fährte: Mensch-Tier, alt-jung, krank-gesund, schnell-langsam, gehetzt-entspannt und die Richtung.

Der Fährtengeruch setzt sich zusammen aus: Pflanzensäften, pflanzlichen Duftstoffen, Individualgeruch des Fährtenlegers, zerquetschte Kleinstlebewesen, atmosphärische Einflüsse wie Luft, Wind, Temperatur, Feuchtigkeit, Tageszeit und Witterung.

Unser Verein

Der VdH Zwingenberg, Alsbach und Umgebung bietet in familiärer Atmosphäre Hundeausbildung für alle Rassen an. Unser Angebot startet bei den Welpen, reicht über Gehorsamsübungen für Hunde jeden Alters, Turnierhundsport und verwandte Disziplinen, einer großen Jugendgruppe, bis hin zum hundeseniorengerechten Training.

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