Mitte des Jahres 1955 ergriffen einige beherzte Hundefreunde die Initiative um nach Möglichkeiten zu suchen auch in Zwingenberg einen Verein der Hundefreunde zu gründen. Dank des Wohlwollens von Altbürgermeister Heinrich Zubrod konnte vorläufig ein Übungsplatz auf der “Tuchbleiche” am alten Sportplatz für die Abrichteübungen genutzt werden.
Am 6. August 1955 war es dann soweit. In der konstituierenden Mitgliederversammlung im Gasthaus “Zur Sportklause” wurde der Verein ins Leben gerufen.
Die Gründungsmitglieder waren:
- Dietzel, Oskar (1. Vorsitzender)
- Klein, Willi (2. Vorsitzender)
- Wolf, Horst (Schriftführer)
- Becker, Friedrich (Kassenwart)
- Sauer, Herbert (Abrichtewart)
- Schuch, Friedel
- Nagelmann, Bruno
- Kalb, Hans
- Ißdonat, Franz
- De Salvador, Willi
- Becker, Hermann
- Simon, Hans
- Fath, Friedrich
- Schaubach, Karl
- Esswein, Franz
- Stastny, Gerhard
- Wojtek, Hans
- Beetz, Heinz
- Funhoff, Theo
Unter bescheidenen Bedingungen wurden die Übungsstunden abgehalten. Spenden von Idealisten und Freunden ermöglichten es, erstmals die notwendige Lederschutzbekleidung für den Helfer im Schutzdienst, sowie weitere Übungsgegenstände anzuschaffen. Mit zielstrebigem Eifer wurde nun auf die erste Prüfung hingearbeitet, die im Herbst 1956 abgehalten wurde.
Der damals fungierende Leistungsrichter Robert Rothbauer konnte sehr gute Leistungsnoten vergeben und man sah sich im Willen gestärkt, nun in jedem Jahr wenigstens eine Vereinsprüfung durchzuführen, um damit auch den Hundesport als aktive und gesunde Freizeitbetätigung der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dies gelang auch sehr gut, denn mittlerweile erfreute man sich einer über 30 Mitglieder zählenden, kameradschaftlich verbundenen Gemeinschaft. Auch einige Sportfreunde aus Auerbach und Alsbach hatten sich dem Verein inzwischen angeschlossen und halfen sehr aktiv mit.
Ende des Jahres 1957 konnte man sich dann nicht mehr so intensiv der Hundeausbildung widmen, da der Übungsplatz aufgrund des Um- und Erweiterungsbaues der städtischen Sportanlagen aufgegeben werden mußte. Aber Dank der schnellen Zusage der Stadt Zwingenberg stand dem Verein bald wieder neues Übungsgelände am “Reutershügel” an der Sandgrube zur Verfügung, obwohl dies den Mitgliedern unter Leitung des damaligen 1. Vorsitzenden Willi de Salvador viel Zeit und schwere Arbeit abverlangte. Das Gelände war mit Bäumen und Gestrüpp verwuchert und wurde zum Teil als Müllkippe benutzt. In mühsamer und harter Arbeit wurde zunächst einmal gerodet und planiert. Aus den geschlagenen Akazienstämmen wurden Pfähle geschnitten und mit Maschendraht wurde dann der Platz eingezäunt, denn es hatte doch des öfteren Ärger mit den Jagdpächtern gegeben, die das Abrichten der Hunde in freiem Gelände beanstandeten.
Dankend seien hierbei die zahlreichen Material- und Sachspenden erwähnt, die dem Verein sehr geholfen haben.
Nach dem viel Zeit in Anspruch nehmenden Platzausbau ging man nun wieder ernsthaft daran, gutes Hundematerial aufzubauen. Abrichtewart Wolfgang Otto, Auerbach und Willi Klein, Zwingenberg als dessen Stellvertreter und 2. Vorsitzender gaben sich alle Mühe, ihr reiches Fachwissen in der Hundeausbildung den neuen Sportfreunden zu vermitteln. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und es konnten wieder einige starke Hunde Ausgebildet werden, die sich bei Vereinsprüfungen 1953 und 1959 mit den Noten gut und sehr gut qualifizierten. Wenn man bedenkt, daß nicht alle Hunde von Natur aus ein entwicklungsfähiges und starkes Wesen für die Ausbildungsarbeiten mitbringen, so war dies ein sehr guter Erfolg.
Auch das Vereinsklima war entsprechend gut und die Geselligkeit wurde gepflegt. Die Mitglieder und deren Familien trafen sich öfters zum gemütlichen Beisammensein, wenn auch damals das Bier und die Rippchen individuell von den Mitgliedern selbst mitgebracht wurden. Ein eigenes Vereinsheim war damals noch nicht vorhanden und man traf sich bei schlechtem Wetter bei einem dem Verein zugehörigen Wirt um so manchen Erfolg oder Höhepunkt zu feiern. Es war daher mehr als verständlich, daß der Wunsch nach einem eigenen Vereinsheim sich immer mehr durchsetzte. Im Vorstand wurde ernsthaft diskutiert und gerechnet. Schließlich einigte man sich, ein Vereinshaus aus zusammenschraubbaren Elementen zu errichten.
Das Werk konnte 1962 wiederum nach selbstlosen und unermüdlichen – Einsatz der Hauptakteure de Salvador, Klein, Otto und Dietz – sowie weiteren hilfreichen Mitgliedern vollendet und eingeweiht werden. Man war stolz auf das Geschaffene und ehrgeizig genug auch einmal Nachbarvereine zu Wettkämpfen auf eigenem Platz einzuladen.
Ein großer Erfolg waren die Pokalwettkämpfe anläßlich des 10 und 15 jährigen Jubiläums. Auch Kreisgruppenwanderpokal und Fährtenhundausscheidungen sowie eine Landes-Fährtenhundausscheidung konnten in Zwingenberg ausgetragen werden. In dieser Landesausscheidung konnte sich unser Sportfreund – Peter Schneider – mit seinem Hund “Lux” den 1. Platz sichern.
Nach den erreichten Höhepunkten war dann in den Jahren 1967/68 ein Leistungsrückgang zu verzeichnen, der unter der Führung des 1969 neu gewählten Vorstandes Schöndube, 1. Vorsitzender, Schreiber, Gehbauer, wieder aufgeholt werden konnte. Es wurden zahlreiche Erneuerungen an Platz und Vereinsheim in Angriff genommen und durchgeführt, wie Anbau des Vereinsheims, da die Mitgliederzahl inzwischen auf 50 Mitglieder angestiegen war, Erneuerung des vom Rost zerfressenen Maschendrahtes durch mit Kunststoffüberzogenem Draht, Errichtung von 21 Hundeboxen und neuer Sprungwände. Dies alles konnte aber nur geschehen, da Sportfreund Schöndube und Schreiber finanziell in Vorlage getreten waren und von der Stadt Zwingenberg ein Zuschuß sowie zahlreiche Geldspenden von Idealisten – vor allem von Sportfreund Gehbauer und Schneider – zur Verfügung standen.
Aber trotz der vielen Arbeit konnte auch wieder eine Leistungsprüfung durchgeführt werden, in der sich 5 Hunde mit guten Noten bewähren konnten. Dieser Leistungsstand konnte mit alljährlichen Vereinsprüfungen gehalten werden.
1971 verzog 1. Vorsitzender Rolf Schöndube aus beruflichen Gründen. Aus Dankbarkeit für seine überdurchschnittlichen Leistungen und Verdienste um den Verein wurde er einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. An seine Stelle trat Sportfreund Reinhard Schreiber, der bis zum Ausscheiden im Jahre 1976 dem Verein vorstand. Auch in seiner Zeit entwickelte sich der Verein positiv und konnte seinen gedeihlichen Werdegang fortsetzen. Während seiner Zeit wurde das Vereinsheim erstmals erweitert.
Am 20./21. September 1975 konnte, in damals noch bescheidenem Rahmen, das 20-jährige Vereinsjubiläum begangen werden.
Bei der Jahreshauptversammlung 1976 wurde der Verein von “Verein der Hundefreunde” in “Hundesportverein” umbenannt.
Die Nachfolge von Reinhard Schreiber trat Mitte des Jahres 1976 Konrad Schäfer an. Unter seiner Führung wurde das Vereinsheim erneut erweitert, mit zentraler Heizung versehen, ein Toilettentrakt erstellt und 24 gemauerte Hundeboxen errichtet.
Ein weiterer großer Schritt wurde mit dem Anschluß des Vereinsgeländes an das öffentliche Stromnetz getan. Diese Maßnahme wäre ohne die tatkräftige Hilfe des damaligen Bürgermeisters der Gemeinde Alsbach, Herrn Günter Breitstadt, in Zusammenarbeit mit dem Alsbacher Architekten Herrn Kurt Dentler nicht möglich gewesen. Die Bereitstellung einer Flutlichtanlage durch die Gemeinde Alsbach machte die regelmäßige Durchführung von Flutlichtwettkämpfen möglich. Außerdem waren wir dadurch in der Lage Übungsstunden auch in den Wintermonaten abzuhalten. Nicht zuletzt dieser Tatsache ist es zu verdanken, daß der Leistungsstand des Vereins in den Jahren 1978/79 erheblich verbessert werden konnte.
Im Jahre 1978 wurde dem Verein von der Stadt Zwingenberg weitere 2.400 m² Gelände zur Erweiterung der Vereinsanlage zur Verfügung gestellt. Der Ausbau dieses Geländes wurde erst durch eine finanzielle Unterstützung der Stadt Zwingenberg möglich.
Am 19. Juli 1979 wurde eine neu erstellte Satzung vom Amtsgericht Bensheim anerkannt. Von diesem Zeitpunkt an führt der Verein seinen heutigen Namen:
“Hundesportverein Zwingenberg und Umgebung e. V.”
In Dankbarkeit blickt der Verein mit Stolz und der Verpflichtung zurück, das Geschaffene zum Wohle des Hundesports Weiter auszubauen.
Der in dieser Chronik aufgezeigte Weg seit Bestehen des Vereins sollte jedes Mitglied mit Stolz und Genugtuung erfüllen und Mut für die kommenden Jahre geben.